Ausstel­lung zu Anne Frank, 26.08.–15.11.2009 in Hanno­ver

Das Multimedia-Ausstellungsprojekt »Anne Frank – ein Mädchen aus Deutsch­land« ist vom 26. August bis zum 15. Novem­ber 2009 im Heinem­an­hof in Hannover-Kirchrode zu sehen.

Das Tage­buch der Anne Frank ist welt­weit bekannt als ein einzig­ar­ti­ges Doku­ment, das die Zeit des Holo­caust aus einer sehr persön­li­chen Perspek­tive schil­dert. Es steht im Mittel­punkt der multi­me­dia­len Wander­aus­stel­lung »Anne Frank. Ein Mädchen aus Deutsch­land«, die – nach ihrer Präsen­ta­tion in der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen anläss­lich des 80. Geburts­ta­ges von Anne Frank am 12. Juni – vom 26. August bis zum 15. Novem­ber im Heinem­an­hof in Hannover-Kirchrode Station macht.

Auf inno­va­tive und anre­gende Weise vermit­telt diese Ausstel­lung Zugang zu geschicht­li­chen, aber auch aktu­el­len Frage­stel­lun­gen, die in Anne Franks Tage­buch aufge­wor­fen werden.

Die Multimedia-Wanderausstellung entstand in einer Koope­ra­tion des Anne Frank Hauses in Amster­dam, des Anne Frank Zentrums in Berlin und der Jugend­be­geg­nungs­stätte Anne Frank in Frank­furt am Main. Dort ist »Anne Frank. Ein Mädchen aus Deutsch­land« als stän­dige Ausstel­lung zu sehen. Die gesamte Entwick­lung der Ausstel­lung wurde vom Frank­fur­ter Fritz-Bauer-Institut wissen­schaft­lich beglei­tet.

Die Ausstel­lung wurde beson­ders für Grup­pen junger Besu­che­rin­nen und Besu­cher konzi­piert und ist auf deren Seh- und Lern­ge­wohn­hei­ten abge­stimmt. Groß­for­ma­tige Bild­schirme und Fotos können von allen Grup­pen­mit­glie­dern gleich­zei­tig betrach­tet werden. Viele klei­nere Lern­sta­tio­nen wie Moni­tore, Hörein­hei­ten, Objekte oder Mate­ri­al­ord­ner dienen der Vertie­fung alleine oder in Klein­grup­pen.

Mehr Infor­ma­tio­nen zur Ausstel­lung finden Sie unter www​.anne​frank​.de/​w​a​n​d​e​r​a​u​s​s​t​e​l​l​u​n​g​e​n​/​a​n​n​e​-​f​r​a​n​k​-​e​i​n​-​m​a​e​d​c​h​e​n​-​a​u​s​-​d​e​u​t​s​c​h​l​a​nd/

Loka­ler Träger­kreis

Das Anne Frank-Ausstellungsprojekt basiert auf der Idee eines loka­len Träger­krei­ses, in dem sich verschie­dene Insti­tu­tio­nen, Grup­pen und Einzel­per­so­nen betei­li­gen. So kann jeder seine Ressour­cen und Perspek­ti­ven effek­tiv einbrin­gen. Durch die verschie­de­nen Kompe­ten­zen der betei­lig­ten Part­ner soll ein loka­les Rahmen­pro­gramm aus Akti­vi­tä­ten und Veran­stal­tun­gen entste­hen.

    Im hanno­ver­schen Träger­kreis haben sich zusam­men­ge­fun­den: Medi­en­zen­trum der Region / Kino­Schule Hanno­ver, Kommu­na­les Kino, Städ­ti­sches Pfle­ge­zen­trum Heinem­an­hof, Herschel­schule Hanno­ver, Stadt­ar­chiv Hanno­ver, Minna-James-Heineman-Stiftung, Essen / London, Moses Mendels­sohn Akade­mie Halber­stadt, Wilhelm-Fraenger-Gesellschaft e.V., Pots­dam.

    Rahmen­pro­gramm Hanno­ver

    Ausstel­lungs­be­glei­tend werden an wech­seln­den Orten Vorträge, Lesun­gen, Kino­vor­füh­run­gen, Konzerte, Exkur­sio­nen, SchülerInnen-Workshops etc. von den Mitglie­dern des Träger­krei­ses und weite­ren Part­nern ange­bo­ten. Nähe­res dazu entneh­men Sie bitte der Tages­presse.

    Paral­lel zum Start der Anne-Frank-Ausstellung findet auch die dies­jäh­rige Kino­Schule Hanno­ver im Kommu­na­len Kino in der Woche 24.–27. August 2009 (Mo–Do) statt. Ihr Schwer­punkt liegt auf den Themen: Rassis­mus und Vorur­teile – Verfol­gung – Wider­stand und Zivil­courage. Es handelt sich um beglei­tete Kino­ver­an­stal­tun­gen in der Unter­richts­zeit mit Einfüh­rung und Film­ge­spräch. Wir freuen uns beson­ders, dass für Diens­tag, 25. August die Regis­seu­rin Katrin Seybold zuge­sagt hat, mit den Schü­le­rin­nen und Schü­lern über ihren Film »Die Wider­stän­di­gen – Zeugen der Weißen Rose« zu spre­chen. Nähe­res unter: www​.kino​schule​-hanno​ver​.de

    Die Minna-James-Heineman Stif­tung und der Heinem­an­hof in Hanno­ver

    Die Minna-James-Heineman Stif­tung wurde ursprüng­lich im Jahre 1928 von Dannie und Hettie Heine­man gegrün­det. Der allei­nige Zweck dieser Stif­tung war es, älte­ren allein-stehenden jüdi­schen Damen in Hanno­ver ein Heim und Versor­gung zu geben. Gebäude und Vermö­gen wurden im Jahre 1941 von den Natio­nal­so­zia­lis­ten beschlag­nahmt und zuguns­ten der sog. Reichs­ver­ei­ni­gung der Juden entschä­di­gungs­los enteig­net. Die Stif­tung wurde in dieser Zeit aufge­löst. Schon im Septem­ber 1941 wurde das Heim in ein »Juden­haus« umge­wan­delt, in das aus ihren Wohnun­gen vertrie­bene Juden einquar­tiert wurden. Im Dezem­ber wurden die Bewoh­ner nach Riga, Ausch­witz und There­si­en­stadt verschleppt. Von dort kehrte niemand mehr zurück.

    Nach der Wieder­her­stel­lung demo­kra­ti­scher Verhält­nisse in Deutsch­land wurde klar, dass die Verhee­run­gen, die unter dem frühe­ren Regime ange­rich­tet worden waren, dazu geführt haben, dass der ursprüng­li­che Stif­tungs­zweck nicht mehr weiter­ge­führt werden konnte: ein Heim für ältere Menschen jüdi­schen Glau­bens zu betrei­ben. Außer­dem fehlte es an Geld, die durch die jahre­lange Zweck­ent­frem­dung aufgrund der Nutzung als »Juden­haus« und als Dienst­stelle für SS und Besat­zungs­macht entstan­de­nen Schä­den zu besei­ti­gen.

    Im Jahre 1951 wurde die Minna-James-Heineman-Stiftung als rechts­fä­hige Stif­tung neu gegrün­det. Ihr Vermö­gen bestand zunächst nur in dem Wieder­gut­ma­chungs­an­spruch auf die Rück­über­tra­gung des frühe­ren Stif­tungs­ver­mö­gens, das zunächst der Jewish Trust Coope­ra­tion zuge­spro­chen worden war. Nach Wieder­erlan­gung des Stif­tungs­grund­stücks wurde dieses an die Stadt Hanno­ver verkauft, die im Heinem­an­hof wieder ein Alten­heim betreibt. Bei den Über­le­gun­gen zu einer Neugrün­dung der Stif­tung wurde daher die rein mild­tä­tige Orien­tie­rung zuguns­ten der Wissen­schafts­för­de­rung und der inter­na­tio­na­len Verstän­di­gung aufge­ge­ben. Neben der Unter­stüt­zung allge­mei­ner mild­tä­ti­ger und wissen­schaft­li­cher Einrich­tun­gen sollte die Minna-James-Heineman-Stiftung künf­tig haupt­säch­lich der Förde­rung der wissen­schaft­li­chen Forschung, Ausbil­dung und Zusam­men­ar­beit im In- und Ausland dienen. Sie hatte sich damit von einer Anstalts­stif­tung zu einer Kapi­tal­stif­tung gewan­delt.

    Weitere Hinter­grund­in­for­ma­tio­nen zum Ausstel­lungs­ort sowie dem Stif­ter und seinem Archi­tek­ten unter: www​.heine​man​-stif​tung​.org/​s​t​i​f​t​u​n​g​s​g​e​s​c​h​i​c​hte.

    Anfahrts­be­schrei­bung

    Pfle­ge­zen­trum Heinem­an­hof der Landes­haupt­stadt Hanno­ver
    Heinem­an­hof 1–2, 30559 Hanno­ver
    Lage­s­kizze

    Wegen der gerin­gen Park­mög­lich­kei­ten in der Zufahrt zum Heinem­an­hof bitte die umlie­gen­den Stra­ßen (»Döhr­bruch« und »Brabeck­straße«) nutzen. Die Bushal­te­stelle »Anger­straße« (Linien 123/124 ) liegt auch nur 5 Gehmi­nu­ten vom Heinem­an­hof entfernt, die Bushal­te­stelle »Sude­ten­straße« (Linie 370) nur 8 Gehmi­nu­ten.