Vor 79 Jahren: Abfahrt aus Limmer

»… so verab­schie­de­ten wir uns von diesem verhass­ten Ort. Fröhlich bestie­gen wir die Last­wa­gen, es ging los … Adieu, Hannover-Limmer. Adieu, alle Leiden!«

Am 30. April 1945 werden die 66 im aufge­lös­ten KZ Conti-Limmer zurück­ge­blie­be­nen Frauen aus Frank­reich mit Last­wa­gen nach Celle gebracht, um von dort nach Frank­reich zurück­zu­keh­ren. Simonne Rohner berich­tet:

»Das Lager war wie ein aufge­scheuch­ter Bienen­stock, Schreie, Lieder, alles vermischte sich. Deut­sche Arbei­te­rin­nen aus der Fabrik kamen, um uns zu verab­schie­den, auch einige der STO­-Arbeiter. Als die Last­wa­gen gegen 10 Uhr eintra­fen, wurden sie von einem schal­len­den ›Hurra!‹ begrüßt. Wir versam­mel­ten uns um unsere Fahne und stimm­ten eine leiden­schaft­li­che Marseil­laise an, so verab­schie­de­ten wir uns von diesem verhass­ten Ort. Fröhlich bestie­gen wir die Last­wa­gen, es ging los … Adieu, Hannover-Limmer. Adieu, alle Leiden! Das Leben hatte uns wieder, voller Hoff­nung …«

In Celle schloss sich bis zum 8. Mai 1945 eine mehr­tä­gi­gen Reise nach Paris an.