Jürgen verstarb am 1. September 2025 im Alter von 85 Jahren.
Er war seit 15 Jahren eines der aktivsten Mitglieder des Arbeitskreises »Ein Mahnmal für das Frauen-KZ in Limmer«. Ihm lag die Erinnerung an dieses KZ-Außenlager am Herzen, und am Herzen lag ihm auch Limmer, der Stadtteil, in dem er Kindheit und Jugend verbracht hatte, und über den er so viel erzählen konnte.
Sein Vortrag in akzentuierter Sprache und mit lauter Stimme war immer lebendig und angereichert mit eigenen Erinnerungen und Anekdoten. Er konnte seine Zuhörerinnen fesseln, und sein Alter sah man ihm nicht an.
Jürgen war vielseitig interessiert und engagiert, immer bereit, Aufgaben zu übernehmen, und man konnte sicher sein: Was Jürgen übernimmt, das gelingt gut.
Ohne Jürgen wäre es uns kaum gelungen, Zeitzeuginnen aus Limmer zu finden und mit ihnen ins Gespräch über das KZ Conti-Limmer und die NS-Zeit zu kommen. Die Fotos der KZ-Baracken aus der Nachkriegszeit stammen aus seinem Familienbesitz. Und in eigener Forschung konnte er Nachkommen ehemaliger Gefangener aufspüren; wir verdanken ihm einen wichtigen Kontakt in die USA.
In unserem Arbeitskreis war er bei Veranstaltungen oft der Mann für die Technik. Auch im Hintergrund an Verstärker und Mischpult war er immer zuverlässig, vorausschauend und gut vorbereitet.
Unser Arbeitskreis und die hannoversche Erinnerungskultur verdanken ihm viel.
Wir sind sehr traurig und vermissen ihn. Unsere Gruppentreffen werden ohne Jürgen und seinen trockenen Humor sehr viel ärmer sein.
Unsere Gedanken sind bei seiner Frau und bei seiner Familie.
Erinnerungen
Drei filmische Erinnerungen an Jürgen und seine Tätigkeit für den Arbeitskreis: