Im Rahmen einer Feierstunde von Landeshauptstadt und Heimatbund Niedersachsen wurde der diesjährige Cord-Borgentrick-Preis am 24. November dem Sprecher des Arbeitskreises »Ein Mahnmal für das Frauen-KZ Limmer« für ehrenamtlich herausragendes heimatkundliches Engagement verliehen.
Bürgermeister Thomas Hermann blickte in seinem Grußwort zurück in die hannoversche Stadtgeschichte und erwähnte besonders den Olschläger Cord Borgentrick, der am 24. November 1490 durch Mut, Wachsamkeit und Zivilcourage seine Heimatstadt Hannover vor der Eroberung durch feindliche Truppen bewahrte. An dieses historische Beispiel für Verantwortungsgefühl knüpfen der Heimatbund Niedersachsen und die Landeshauptstadt mit dem Preis »Cord- Borgentrick-Stein« an, der nun zum 17. Mal verliehen wurde.
Dr. Jens Binner, Leiter des ZeitZentrums Zivilcourage, verwies in seiner Laudatio auf Horst Dralles jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement in Gewerkschaft, ev.-luth. Kirche und würdigte ganz besonders dessen langjährigen Einsatz in der hannoverschen Erinnerungskultur. Insbesondere im »Netzwerk Erinnerung und Zukunft in der Region Hannover« und vor allem im Arbeitskreis »Ein Mahnmal für das Frauen-KZ Limmer«, in dem gedenkend, informierend und forschend an der Geschichte des ehemaligen KZ-Außenlagers der Continental AG in Limmer gearbeitet werde. Auch im Kontakt mit Nachkommen ehemaliger Gefangener und mit dem Ziel, das historische Verantwortungsbewusstsein in zeitkritischer Positionierung zu schärfen.
Horst Dralle dankte dem Heimatbund Niedersachsen und der Landeshauptstadt Hannover und machte besonders auf das »Netzwerk Erinnerung und Zukunft in der Region Hannover« aufmerksam, in dem sich zahlreiche Initiativen, Vereine und Einzelpersonen zusammengeschlossen haben, die in oft sehr unterschiedlicher Weise Geschichte erforschen und vermitteln und sich bemühen, Gegenwart und Zukunft mitzugestalten.
In allen seinen bisherigen ehrenamtlichen Tätigkeiten habe er nie als Einzelkämpfer, sondern immer gemeinsam in einer Reihe mit Mitstreiterinnen und Mitstreitern gestanden. Auch bei all denen müsse er sich bedanken.
Die Feierstunde endete mit dem Schlusswort des Präsidenten des Heimatbundes, Heinz-Siegfried Strelow, und traditionell schloss sich die gemeinsame Einnahme der Spartanersuppe an. Gespräche führten zu Vernetzungen und begleiteten den geselligen Ausklang.
Im Frühjahr 2026 wird der Stein mit dem Namen des Preisträgers sowie dem Schriftzug »Cord-Borgentrick-Stein« und der Jahreszahl der Ehrung in einer öffentlichen Veranstaltung in die Grünfläche am Döhrener Turm gesetzt.


