Vortrag von Prof. Dr. Katja Makhotina am Di, 30.01.2024, 18:00 Uhr, ZeitZentrum Zivilcourage
Die Belagerung Leningrads von 1941 bis 1944 durch die deutsche Wehrmacht verursachte in der Stadt die größte demographische Katastrophe der Kriegsgeschichte. An Artilleriebeschuss, Bomben und vor allem an Hunger starben über eine Million Menschen.
Der Vortrag thematisiert die Blockade Leningrads aus einer historischen und einer erinnerungskulturellen Perspektive. Vorgestellt werden Erinnerungen von Blockadeüberlebenden, die letztes Jahr gesammelt und ausgewertet wurden. Die Veranstaltung ist ein Beitrag, um Leerstellen deutscher Erinnerungskultur zu füllen und den Blick insbesondere auf die verheerenden Verbrechen des Nationalsozialismus in Ost-Mitteleuropa zu richten.
Ein Beispiel aus dem KZ Conti-Limmer
Als Ludmilla Talanowa 1945 aus dem KZ-Außenlager der Continental in Hannover-Limmer und Bergen-Belsen nach Leningrad zurückkam, waren ihre Eltern tot. Ludmilla war 1941 als 15-jährige von den sowjetischen Behörden gerade noch rechtzeitig vor dem Beginn der Blockade evakuiert worden. Dann aber geriet sie zwischen die Fronten und wurde als Zwangsarbeiterin nach Deutschland verschleppt. Im Dezember 1944 war sie aus Salzgitter-Watenstedt in das KZ Conti-Limmer gebracht und im April 1945 in Bergen-Belsen befreit worden.
Referentin
Katja Makhotina ist Professorin für die Neuere Geschichte Osteuropas an der Universität Göttingen. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde sie durch ein gemeinsam mit Franziska Davies veröffentlichtes Buch bekannt: »Offene Wunden Osteuropas. Reise zu den Erinnerungsorten des Zweiten Weltkrieges«, Darmstadt 2022.
Termin
Dienstag, 30.01.2024, von 18:00 bis 20:00 Uhr
Ort
ZeitZentrum Zivilcourage. Lernort zur hannoverschen Stadtgesellschaft im Nationalsozialismus
Theodor-Lessing-Platz 1A
30159 Hannover
Dies ist eine Veranstaltung mit freiem Eintritt
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des ZeitZentrums Zivilcourage mit dem Netzwerk Erinnerung und Zukunft in der Region Hannover e. V.
Einladungskarte als PDF-Datei: