»Es ist nichts zu hören außer dem schlurfenden Geräusch der Holzschuhe auf dem Boden und den Schreien der SS.«
Fast 80 Kilometer Fußmarsch in schmerzenden Holzschuhen lagen vor über 900 Frauen aus dem KZ Conti-Limmer, als ihnen am 6. April 1945 befohlen wurde, das Lager zu verlassen. Bei Regen und Kälte, mit wenig zu essen und kaum zu trinken, wurden sie gezwungen, Richtung Norden zu marschieren. Unterwegs mussten sie mitansehen, wie Männer aus anderen hannoverschen Konzentrationslagern erschossen wurden, weil sie nicht mehr weiterkonnten.
Nach zweieinhalb Tagen und Übernachtungen unter freiem Himmel erreichten sie das völlig überfüllte Konzentrationslager Bergen-Belsen, in dem Seuchen und Krankheiten grassierten, denen bis zur Befreiung am 15. April und danach auch viele ehemalige Gefangene des KZ Conti-Limmer zum Opfer fielen.
Wahrscheinlich gelang etwa 50 Frauen auf dem Marsch die Flucht. Sieben Frauen wurden in Südwinsen vom Ehepaar Scheinhardt bis zum Eintreffen der Alliierten versteckt.
Das KZ Conti-Limmer, in dem 78 kranke Frauen zurückgeblieben waren, wurde bereits am 10. April 1945 durch amerikanische Soldaten befreit.
Am Jahrestag der Befreiung des KZ Conti-Limmer erinnern wir anhand von Berichten ehemaliger Gefangener an diese Ereignisse und laden dazu ein, gemeinsam der Gefangenen zu gedenken.
Die Lesung wird musikalisch begleitet von Holger Kirleis.
Datum
Mittwoch, 10. April 2024
16:30 Uhr
Ort
Gedenkstein vor der Sackmannstraße 40
30453 Hannover-Limmer
(bei schlechtem Wetter:
Gemeindehaus der St.-Nikolai-Gemeinde
Sackmannstraße 27)
Der folgende Aushang darf selbstverständlich gerne per Mail, als Plakat oder Handzettel weiterverbreitet werden. Vielen Dank!