Über 60 Menschen kamen am 10. April 2022 am Gedenkstein für das Frauen-KZ Conti Limmer in der Sackmannstraße zusammen, um an den 77. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers zu erinnern und der Gefangenen zu gedenken.
Selbstverständlich war die diesjährige Veranstaltung überschattet vom aktuellen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, und Horst Dralle vom Arbeitskreis stellte in seiner Begrüßung fest: »Wir können, wir müssen mahnen – auch aus den Erfahrungen der Geschichte heraus.« Er erinnerte daran, dass im KZ Conti-Limmer russische, belarussische und ukrainische Frauen gemeinsam zusammen mit Französinnen, Polinnen und Frauen aus anderen Nationen gelitten haben und äußerte den Wunsch, dass es der Ukraine – aber auch den Menschen in Russland und Belarus – gelingen möge, einen Weg in eine friedliche demokratische Zukunft zu finden.
Nach einem Grußwort des Bezirksbürgermeisters Rainer-Jörg Grube, der erneut in klaren Worten auf die besondere, leider aber bislang nur sehr unzureichend wahrgenommene Verantwortung der Continental AG für einen Gedenkort für das KZ Conti-Limmer verwies, lasen Mitglieder des Arbeitskreises Texte vor allem von ehemaligen Gefangenen des KZ Conti-Limmer, dieses Mal zum Thema »Befreit und doch nicht frei … Weiterleben?! Spuren der Gefangenschaft im KZ Conti-Limmer«. Das Skript mit allen erläuternden Texten und Augenzeuginnenberichten kann unten als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Für die stimmige musikalische Gestaltung der Lesung sorgte der DGB-Chor Hannover unter der Leitung von Karin Fischer mit den Strophen des Liedes »Unter Deinen weißen Sternen« des jiddischen Dichters Abraham Sutzkever.