Über 100 Menschen kamen am Ostermontag, dem 10. April 2023, am Gedenkstein für das Frauen-KZ Conti Limmer in der Sackmannstraße zusammen, um an den 78. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers zu erinnern und der Gefangenen zu gedenken.
Horst Dralle vom Arbeitskreis wies in seiner Begrüßung auf die Bedeutung der immerwährenden Erinnerung an das Versagen der Menschen im Nationalsozialismus als Schutz vor einer Wiederholung hin. Er führte kurz in die folgende Lesung ein, in deren Mittelpunkt – stellvertretend für alle Gefangenen des KZ Conti-Limmer – Maria Suszyńska-Bartman stand, und wies darauf hin, dass nach ihr künftig ein Weg in der angrenzenden »Wasserstadt Limmer« benannt sein wird.
Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube äußerte in einem Grußwort sein Bedauern, dass sich die Umsetzung des Gedenkorts für das KZ Limmer weiter verzögere, und warnte davor, antimilitaristische Lehren aus der Geschichte und darauf basierende Grundwerte angesichts des Ukraine-Krieges leichtfertig aufzugeben oder gar zu diffamieren.
Vier Mitglieder des Arbeitskreises schilderten anschließend Stationen des Leidenswegs der polnischen Schriftstellerin Maria Suszyńska-Bartman anhand von Auszügen aus ihrem eindrucksvollen Bericht »Unheilige Märtyrerinnen« – und davon inspirierten Gemälden ihres Großneffen Kenneth Susynski, einem in den USA lebenden Kunstmaler, die der Arbeitskreis auf großen Bannern erstmals öffentlich präsentierte. Das vollständige Skript mit den Auszügen aus Maria Suszyńska-Bartmans Bericht, den erläuternden Texten und den Bildern kann als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Für die musikalische Gestaltung der Veranstaltung sorgte der DGB-Chor Hannover unter der Leitung von Karin Fischer mit dem »Lied von der Moldau« von Bert Brecht und dem polnischen Lied »Gdybym to ja miała«.