An der Ecke Stockhardtweg/Sackmannstraße erinnert seit 1987 eine kleine Bronzeplatte an den Standort des Frauen-Konzentrationslagers auf dem ehemaligen Gelände der Continental-Werke. Von ihm selbst ist nichts mehr zu sehen. Die letzten Baracken wurden bereits in den 1950er-Jahren abgerissen und heute überdecken die Sandaufschüttungen für die zukünftige »Wasserstadt Limmer« das Gelände, auf dem einst über 1 000 weibliche Gefangene interniert waren, um für die Continental AG und die Brinker Eisenwerke in Langenhagen Zwangsarbeit zu leisten.
Den Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr unter dem Motto »Farbe« steht, wird der Arbeitskreis »Ein Mahnmal für das Frauen-KZ in Limmer« nutzen, um diesen Ort, über den im wahrsten Sinne des Wortes Gras gewachsen ist, wieder in die Erinnerung zu rufen und für ein Gedenken, das »Farbe bekennt«.
Denn es ist daran zu erinnern, dass hier ein nationalsozialistisches Konzentrationslager direkt am Dorfrand stand, einsehbar beispielsweise für die Bewohner/-innen der oberen Stockwerke in der Wunstorfer Straße. Die französischen Résistance-Angehörigen, Überlebenden des Warschauer Aufstandes, sowjetischen Soldatinnen, baltischen Romnija und die übrigen Frauen, die hier gefangen gehalten wurden, wurden von der SS nicht versteckt: Sie waren im Lager und auf der Arbeit Teil des Alltags. Hilfeleistungen der deutschen Bevölkerung kamen vor, ebenso wie Bespucken, Beschimpfungen und Steinwürfe von Kindern.
Am Tag des offenen Denkmals werden vom Arbeitskreis die äußeren Umrisse des Lagers wieder markiert und es wird im Rahmen öffentlicher Führungen aus Berichten ehemaliger Gefangener des Frauen-KZs Limmer vorgetragen werden. In diesen Berichten wird von dem nationalsozialistischen Alltag in Limmer erzählt – aus der Perspektive von der anderen Seite des Stacheldrahts aus.
Sonntag, 14. September 2014
Führungen: 10.00, 13.30 & 16.00 Uhr
Infostand: 10.00–18.00 Uhr
Treffpunkt: Gedenkstein Ecke Stockhardtweg/Sackmannstraße
30453 Hannover-Limmer