Führun­gen auf dem ehema­li­gen Lager­ge­lände am Tag des offe­nen Denk­mals, 08.09.2013

Am Tag des offe­nen Denk­mals am 8. Septem­ber 2013, der in diesem Jahr unter dem Motto »Jenseits des Guten und Schö­nen: Unbe­queme Denk­male?« steht, werden durch den Arbeits­kreis »Ein Mahn­mal für das Frauen-KZ in Limmer« die äuße­ren Umrisse des Lagers wieder markiert und es wird im Rahmen öffent­li­cher Führun­gen aus Berich­ten ehema­li­ger Gefan­ge­ner des Frauen-KZs Limmer vorge­tra­gen werden.

An der Ecke Stockhardtweg/Sackmannstraße erin­nert seit 1987 eine kleine Bron­ze­platte an den Stand­ort des Frauen-Konzentrationslagers auf dem ehema­li­gen Gelände der Continental-Werke. Von ihm selbst ist nichts mehr zu sehen. Die letz­ten Bara­cken wurden bereits in den 1950er-Jahren abge­ris­sen und heute über­de­cken die Sand­auf­schüt­tun­gen für die zukünf­tige »Wasser­stadt Limmer« das Gelände, auf dem einst über 1 000 weib­liche Gefan­gene inter­niert waren, um für die Conti­nen­tal AG und die Brin­ker Eisen­werke in Langen­ha­gen Zwangs­arbeit zu leis­ten.

Den Tag des offe­nen Denk­mals, der in diesem Jahr unter dem Motto »Jenseits des Guten und Schö­nen: Unbe­queme Denk­male?« steht, wird der Arbeits­kreis »Ein Mahn­mal für das Frauen-KZ in Limmer« nutzen, um diesen Ort, über den im wahrs­ten Sinne des Wortes Gras gewach­sen ist, wieder in die Erin­ne­rung zu rufen.

Diese ist unbe­quem: Zu erin­nern ist, dass hier ein natio­nal­so­zia­lis­ti­sches Konzentra­tions­lager direkt am Dorf­rand stand, einseh­bar beispiels­weise für die Bewohner/-innen der oberen Stock­werke in der Wunstor­fer Straße. Die fran­zö­si­schen Résistance-Angehörigen, Über­le­ben­den des Warschauer Aufstan­des, sowje­ti­schen Solda­tin­nen, balti­schen Romnija und die übri­gen Frauen, die hier gefan­gen gehal­ten wurden, wurden von der SS nicht versteckt: Sie waren im Lager und auf der Arbeit Teil des Alltags. Hilfe­leis­tun­gen der deut­schen Bevöl­ke­rung kamen vor, ebenso wie Bespu­cken, Beschimp­fun­gen und Stein­würfe von Kindern.

Am Tag des offe­nen Denk­mals werden vom Arbeits­kreis die äuße­ren Umrisse des Lagers wieder markiert und es wird im Rahmen öffent­li­cher Führun­gen aus Berich­ten ehema­li­ger Gefan­ge­ner des Frauen-KZs Limmer vorge­tra­gen werden. In diesen Berich­ten wird von dem natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Alltag in Limmer erzählt – aus der Perspek­tive von der ande­ren Seite des Stachel­drahts aus.

Sonn­tag, 8. Septem­ber 2013
Führun­gen: 10.00, 13.30 & 16.00 Uhr
Info­stand: 10.00–18.00 Uhr
Treff­punkt: Gedenk­stein Ecke Stockhardtweg/Sackmannstraße
30453 Hannover-Limmer

Ankün­di­gung auf www.tag-des-offenen​-denk​mals​.de

Unter dem folgen­den Link finden Sie unsere Ankün­di­gung als Flyer/Plakat im PDF-Format. Über eine Weiter­ver­brei­tung freuen wir uns!