Fremd im eigenen Land – Sinti und Roma in Niedersachsen nach dem Holocaust
24. Oktober 2009 bis 31. Januar 2010
Historisches Museum Hannover
Nach der Befreiung von der NS-Herrschaft 1945 kehrten wenige tausend überlebende deutsche Sinti und Roma in eine Gesellschaft zurück, die ihre ablehnende Haltung gegenüber den »Zigeunern« kaum geändert hatte. Wo und wie sich die Sinti und Roma ansiedelten, unter was für Umständen sich das Alltagsleben vollzog, was von ihrer reichen Kultur gerettet werden konnte – solchen und weiteren Fragen geht die Ausstellung mit Bildern und Dokumenten nach. Besondere Bedeutung haben aber vor allem von Schülern durchgeführte Interviews mit Sinti und Roma aus Stade, Osnabrück, Hannover, Hildesheim und weiteren niedersächsischen Städten.
Neben den Kontinuitäten der Diskriminierung und Ausgrenzung, der polizeilichen Überwachung und der rassistischen »Zigeunerwissenschaft« wird die Ausstellung auch neue Entwicklungen behandeln. Dazu zählen die (teils späte) »Wiedergutmachung« ebenso wie die Bemühungen einzelner Kommunen um eine angemessene Unterbringung der Sinti und Roma sowie ihre bürgerliche Selbstorganisation mit dem Welt-Roma-Kongress 1981 in Göttingen als Höhepunkt.
Die Ausstellung bildet eine direkte Fortsetzung der seit 2003 in über 20 niedersächsischen Kommunen und Gedenkstätten gezeigten Wanderausstellung »Aus Niedersachsen nach Auschwitz. Die Verfolgung der Sinti und Roma in der NS-Zeit«.
Ausstellung in Kooperation mit dem Verein für Geschichte und Leben der Sinti und Roma in Niedersachsen e.V. und dem Niedersächsischen Verband Deutscher Sinti e.V., gefördert von der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft«, Berlin, dem Bistum Hildesheim und dem Medienzentrum der Region Hannover.
Mehr Informationen zur Ausstellung und das Begleitprogramm finden Sie unter www.mzrh.de/projekte/fremd_im_eigenen_land/fremd_im_eigenen_land.pdf