»Am Morgen sind wir entschlossen, zu widerstehen und den Abmarsch zu verweigern. Wir sind entkräftet, einige zittern vor Fieber, und alle haben schmerzhafte Blasen. Die Holzstücke, die wir an die Füße gebunden tragen und die Schuhe genannt wurden, sind nicht für lange Märsche gemacht. Der Oberscharführer hat unser Vorhaben erraten und kommt, begleitet von Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett. Er droht uns mit der Maschinenpistole, da wir nicht gleich reagieren; die Soldaten stoßen uns mit den Gewehrkolben. Wir haben Angst vor dem Unvermeidbaren, der mörderischen Lektion, und wir geben nach. Im Hofe sehen wir den Mann vom Vorabend. Er ist ein Häftling aus dem kommando Stocken, das uns vorausging bei dem großen Auszug. Er ist nicht mehr zu erkennen, eine fürchterliche Wunde hat ihm den Schädel geöffnet … Wir müssen marschieren.«
Stéphanie Kuder, ehemalige Gefangene des KZ Conti-Limmer