01.04.1945: Im KZ-Außenlager Conti-Limmer

Luft­angriff auf Hanno­ver:

»Genau um 11 Uhr bricht plötz­lich ein gewal­ti­ges Bombar­de­ment über uns herein. Die arme Bara­cke, in der wir uns befin­den, bebt und kracht. Die einen laufen zu den Unter­stän­den, die ande­ren – zu denen ich gehöre – blei­ben in der Stube. Das Getöse ist höllisch, Explo­sion auf Explo­sion. Das Rohr unse­res Ofens reißt heraus, Ruß und Rauch entwei­chen; die Fens­ter­schei­ben zersplit­tern. Nach einer Stunde kehrt endlich Ruhe ein. Wir verlas­sen den block und – oh Verblüf­fung – der Himmel, der am Morgen völlig blau war, ist asch­grau gewor­den, als ob ein dich­ter Nebel alles bede­cken würde. Es bleibt den ganzen Tag über so.«

Jehanne Lorge, ehema­lige Gefan­gene des KZ Conti-Limmer